Glossar
B
Das Bundes-Immissionsschutzgesetzt (BlmSchG) regelt in Deutschland den Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge. Es gilt gilt insbesondere für Unternehmen und Anlagenbetreiber, die Anlagen betreiben, von denen Emissionen (z.B. Luftverunreinigungen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Strahlen) ausgehen können und damit die Umwelt oder die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen könnten. Unternehmen müssen Genehmigungen einholen, Emissionen messen und kontrollieren und Vorgaben für den Betrieb und die Nachsorge einhalten.
C
Carbon Footprint (CO₂-Fußabdruck) bezeichnet die Gesamtmenge an Treibhausgasen, insbesondere Kohlendioxid (CO₂), die direkt oder indirekt durch eine Aktivität, ein Produkt, eine Person, ein Unternehmen oder eine Organisation verursacht wird.
Diese Menge wird üblicherweise in CO₂-Äquivalenten (CO₂e) gemessen, um auch andere Treibhausgase wie Methan (CH₄) oder Lachgas (N₂O) vergleichbar zu machen. Der Carbon Footprint gibt an, wie stark etwas zum Klimawandel beiträgt. Siehe dazu auch Scope 1, 2 und 3.
„Circular Valley“ beschreibt einen regionalen Innovations-Hotspot oder eine Region, die sich ganz auf Kreislaufwirtschaft („Circular Economy“) fokussiert – ähnlich wie „Silicon Valley“ für Technologie. Die Idee ist, dass in einem Circular Valley arbeiten Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen und Investoren zusammen, um Lösungen für Ressourcenschonung, Recycling, Wiederverwendung und nachhaltiges Wirtschaften zu entwickeln. Es ist aber auch eine Initiative zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, insbesondere in der Rhein-Ruhr-Region, mit dem Ziel, ein globales Zentrum für zirkuläre Wertschöpfung zu etablieren.
Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet, dass Unternehmen freiwillig Verantwortung für die Auswirkungen ihres Handelns auf die Gesellschaft und Umwelt übernehmen – über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. CSR betrifft also soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. Beispiele können Umweltschutz (z.B. Energieeffizienz, Klimaschutz, Ressourcenschonung),
Faire Arbeitsbedingungen (z.B. Arbeitnehmerrechte, Gesundheitsschutz, Diversität), Gesellschaftliches Engagement (z.B. Spenden, Bildungsprojekte, lokale Initiativen), Ethisches Wirtschaften (z.B. Antikorruption, faire Lieferketten, nachhaltige Beschaffung) und Transparente Unternehmensführung (z.B. gute Corporate Governance, Stakeholder-Dialog) sein.
Die CSDDD (auf Deutsch oft EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit) ist ein geplantes EU-Gesetz, das Unternehmen dazu verpflichtet, Menschenrechte und Umweltstandards entlang ihrer gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette zu achten und Risiken aktiv zu erkennen, zu verhindern und zu beheben.
Die Unternehmen müssen Risiken für Menschenrechte und Umwelt in der eigenen Geschäftstätigkeit, bei Tochtergesellschaften und in der gesamten Lieferkette erkennen und bewerten. Dazu müssen Maßnahmen ergriffen werden, um negative Auswirkungen zu verhindern oder zu minimieren. Ein Beschwerdemechanismen ist einzurichten (z.B. für Arbeiter in der Lieferkette). Über ihre Due-Diligence-Maßnahmen müssen die Unternehmen öffentlich berichten (Transparenzpflicht). Je nach Grad der Verstößen gegen die gesetzlichen Vorgaben und unangemessenen Handeln müssen die Unternehmen haften. Die CSDDD verlangt aktives Handeln der Unternehmen.
Sie wird voraussichtlich 2026 schrittweise in nationales Recht in den EU-Mitgliedstaaten umgesetzt.
Die CSRD (deutsch: EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen) ist ein EU-Gesetz, das Unternehmen verpflichtet, umfangreich und standardisiert über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu berichten. Die Richtlinie ist wichtig, um Vergleichbarkeit zwischen allen Unternehmen zu schaffen, da sie nach denselben Standards berichten müssen. Somit können Investoren, Kunden und Stakeholder diese besser vergleichen. Dazu wird die Transparenz erhöhen und Unternehmen können nicht mehr „Greenwashing“ betreiben. Weiterhin wird Nachhaltigkeit somit zur Chef*insache und Teil der Kernstrategie des Unternehmens.
Die CSRD verlangt einen integrierten verpflichtenden Nachhaltigkeitsbericht als Teil des Lageberichts. Wichtig Bereiche sind Umweltaspekte (z.B. CO₂-Emissionen, Ressourcenverbrauch),
Soziale Themen (z.B. Arbeitnehmerrechte, Diversität, Lieferkettenthemen) und Governance (z.B. Unternehmensethik, Korruptionsprävention). Zudem ist die „Doppelten Wesentlichkeit“ zu berücksichtigen. Wie wirkt das Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft (inside-out)? Wie wirken Nachhaltigkeitsthemen auf das Unternehmen (outside-in)? Der Bericht muss von einer externen Stelle geprüft werden. Es gibt auchd die Berichterstattung nach EU-Standards: den ESRS (European Sustainability Reporting Standards).
Cradle-to-Cradle bedeutet übersetzt „von der Wiege zur Wiege“. Es beschreibt ein Kreislauf-Prinzip, bei dem Produkte so entworfen werden, dass alle Materialien nach ihrer Nutzung wieder vollständig verwertbar sind – ohne Abfall und ohne Umweltbelastung. Ein Produkt endet nicht als Müll („Grave“), sondern wird am Ende seines Lebens wieder zum Rohstoff für ein neues Produkt („Cradle“). Die Grundprinzipien von Cradle-to-Cradle sind Materialien als Nährstoffe (Materialien werden entweder zu biologischen Nährstoffen (können bedenkenlos in die Natur zurück)) oder technischen Nährstoffen (werden unendlich oft recycelt, ohne Qualitätsverlust). Produkte werden mit 100 % erneuerbarer Energie hergestellt, sauberes Wasser wird geschützt. Generell werden Ressourcen bewusst in der Produktion eingesetzt. Unternehmen achten auf faire Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Verantwortung. Schon bei der Produktentwicklung wird überlegt, wie Materialien später wieder getrennt und genutzt werden können (Design for Recycling).
D
Design for Recycling (kurz: DfR) bedeutet Produkte werden von Anfang an so gestaltet, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus leicht recycelt werden können. Schon beim Entwurf eines Produkts wird überlegt, wie es wieder in seine Einzelteile zerlegt und die Materialien sauber recycelt werden können. Wichtige Prinzipien beim Design for Recycling sind Materialtrennung, Verwendung von recyclingfreundlichen Materialien, weniger Materialvielfalt, einfache Demontage und Verzicht auf Schadstoffe.
Das EDL-G (voller Name: Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen) verpflichtet bestimmte Unternehmen in Deutschland dazu, regelmäßig ihre Energieverbräuche zu überprüfen und nach Einsparpotenzialen zu suchen. Das Ziel ist mehr Energieeffizienz in Unternehmen, um Klimaschutz zu erhöhen und Kosten zu senken.
Doppelte Wesentlichkeit (Double Materiality) bedeutet, dass Unternehmen zwei Perspektiven gleichzeitig betrachten müssen, wenn sie über Nachhaltigkeit berichten. 1. Inside-Out – Wie wirkt sich das Unternehmen auf die Umwelt und Gesellschaft aus? Was verursache ich? Beispiel: CO₂-Emissionen, Wasserverbrauch, Menschenrechte. 2. Outside-In – Wie wirken sich Umwelt- und gesellschaftliche Veränderungen auf das Unternehmen aus? Was trifft mich? Beispiel: Klimawandel, neue Gesetze, Ressourcenknappheit, Marktveränderungen.
Es ist somit eine ganzheitliche Risikoanalyse. Unternehmen verstehen nicht nur ihre Auswirkungen auf die Welt, sondern auch Risiken und Chancen für sich selbst. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU verlangt von Unternehmen, nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit zu berichten.
E
Eco-Entrepreneurship bedeutet, dass das Unternehmertum sich auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit fokussiert. Ecopreneurs sind Gründer:innen oder Unternehmer:innen, die nicht nur Geld verdienen wollen, sondern gleichzeitig positive ökologische Wirkungen erzielen möchten. Business + Umweltschutz = Eco-Entrepreneurship
Energieeffizienz bedeutet mit möglichst wenig Energie möglichst viel Leistung oder Nutzen erreichen. Mit weniger Energieverbrauch = Gleiche oder bessere Leistung.
Energieeffizienz ist wichtig, um Kosten sparen (weniger Energieverbrauch = niedrigere Strom- und Heizkosten), Klimaschutz (Effizienz bedeutet weniger CO₂-Emissionen), Versorgungssicherheit (Reduzierter Energiebedarf entlastet Stromnetze und Märkte) und es ist Pflicht (viele Unternehmen müssen nach der EU-Energieeffizienzrichtlinie und dem deutschen Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) regelmäßige Energieaudits machen).
Extended Producer Responsibility (EPR) bedeutet, dass Hersteller oder Vertreiber von Produkten auch nach dem Verkauf dafür verantwortlich sind, was mit ihren Produkten passiert – insbesondere, wenn sie zu Abfall werden. Wer also ein Produkt auf den Markt bringt, muss sich um dessen umweltgerechte Entsorgung oder Recycling kümmern. Die typischen Pflichten bei EPR sind die Rücknahme, das Recycling, die Entsorgungskosten, die Produktgestaltung sowie die Meldungen und Nachweise.
ESG-Kriterien messen, wie nachhaltig und verantwortungsvoll ein Unternehmen handelt – ökologisch, sozial und in seiner Führung. E = Environmental (Umwelt) steht für Klimaschutz, Ressourcenschonung, Energieeffizienz, Abfallmanagement. S = Social (Soziales) steht für Arbeitsrechte, Diversität, Gesundheitsschutz, gesellschaftliches Engagement. G = Governance (Unternehmensführung) steht für Unternehmensethik, Transparenz, Korruptionsbekämpfung, verantwortungsvolle Unternehmensführung.
Die European Sustainability Reporting Standards sind die neuen einheitlichen EU-Berichtsstandards für Nachhaltigkeit, die Unternehmen bei ihrer CSRD-Berichterstattung verwenden müssen. Die ESRS legen fest: welche Themen ein Unternehmen abdecken muss (z. B. Klimaschutz, Arbeitsrechte, Biodiversität), welche Kennzahlen (KPIs) und qualitativen Angaben gemacht werden müssen, wie die Wesentlichkeit bewertet werden soll (siehe doppelte Wesentlichkeit) und wie detailliert die Informationen sein müssen. Durch die ESRS können Unternehmen verglichen werden. Zudem wird die Transparenz hinsichtlich Nachhaltigkeitsthemen erhöht.
Die EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) ist ein Gesetz der Europäischen Union, das vorschreibt, dass Energie in Europa effizienter genutzt werden muss. Das Ziel ist es, dass
Europa weniger Energie verbraucht, Energieverschwendung vermeidet und damit den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit stärkt.
Die EU-Taxonomie ist ein offizielles Klassifikationssystem der Europäischen Union, das festlegt welche wirtschaftlichen Aktivitäten als „ökologisch nachhaltig“ gelten. Die EU-Taxonomie hilft Investoren, Unternehmen und Behörden zu erkennen, was wirklich „grün“ ist – und schützt damit vor Greenwashing. Unternehmen müssen offenlegen, wie viel Prozent ihrer Umsätze, Investitionen und Betriebsausgaben taxonomiekonform sind.
Die 6 Umweltziele der EU-Taxonomie sind Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, Nachhaltige Nutzung von Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Kontrolle von Umweltverschmutzung und Schutz und Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemen. Eine Wirtschaftstätigkeit ist nach der EU-Taxonomie nachhaltig, wenn sie wesentlich zu mindestens einem Umweltziel beiträgt, wenn sie keinem der anderen Umweltziele erheblich schadet („Do no significant harm“ Prinzip) und wenn sie Sozial- und Governance-Standards einhält (z. B. Arbeitsrechte).
G
Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein Instrument, mit dem Unternehmen, Organisationen oder sogar Gemeinden messen und bewerten. Statt nur den finanziellen Gewinn zu betrachten, wird hier bewertet, wie sozial, ökologisch, demokratisch und solidarisch ein Unternehmen handelt. Erfolg wird nicht nur am Profit gemessen, sondern an den positiven Auswirkungen auf Mensch und Umwelt (ganzheitlicher Erfolg). Unternehmen sollen Anreize bekommen, ethisch, nachhaltig und sozial gerecht zu handeln (verantwortungsvolles Wirtschaften). Außenstehende können besser beurteilen, wie „gemeinwohlorientiert“ eine Organisation ist (Transparenz). Somit bewertet die Gemeinwohl-Bilanz ethisches, nachhaltiges und faires Handeln – und nicht nur wirtschaftliche Leistung.
Greenwashing bedeutet, wenn Unternehmen sich umweltfreundlicher, nachhaltiger oder sozial verantwortlicher darstellen, als sie es tatsächlich sind. Es wird ein grünes, nachhaltiges Image vorgetäuscht, ohne dass echte, relevante Maßnahmen dahinterstehen. Was könnte Greenwashing sein? Bspw. vage Begriffe, wie „Natürlich“, „umweltfreundlich“ ohne Belege oder konkrete Maßnahmen; irreführende Labels, wie eigene Öko-Siegel erfinden, die nicht unabhängig geprüft sind; einzelne grüne Projekte, wie ein Baumprojekt, welches groß beworben wird, während das Kerngeschäft klimaschädlich bleibt; verzerrte Werbung, wie bspw. nur positive Aspekte eines Produkts hervorheben, negative verschweigen oder auch falsche Klimaneutralität, d.h. Unternehmen behaupten „klimaneutral“ zu sein, kaufen aber nur CO₂-Zertifikate, statt Emissionen wirklich zu senken.
Greenwashing ist ein großes Problem, denn die Konsument*innen und Partner*innen verlieren das Vertrauen. Es kommt zur Wettbewerbsverzerrung gegenüber echten nachhaltigen Unternehmen und es behindert den echten Klimaschutzes und die nachhaltige Transformation.
K
Klimaneutralität bedeutet, dass die CO₂-Emissionen, die durch eine Tätigkeit, ein Unternehmen oder ein Land verursacht werden, ausgeglichen oder kompensiert werden. Dies geschieht in der Regel durch Maßnahmen zur Emissionsreduzierung und durch den Ausgleich der verbleibenden Emissionen, zum Beispiel durch CO₂-Zertifikate oder durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten. Bevor man klimaneutral werden kann, muss ermittelt werden wie viel CO₂-Emissionen verursacht werden. Die kann man im Rahmen der Berechnung der Treibhausgasemissionen Scope 1, 2 und 3 berechnen.
Kreislaufdesign ist ein Ansatz im Produktdesign, bei dem Produkte von Anfang an so gestaltet werden, dass sie nach ihrer Nutzung nicht zu Abfall werden, sondern wiederverwendet, recycelt oder upgecycelt werden können. Es geht darum, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern und Ressourcen effizienter zu nutzen, um einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen.
Die Kreislaufwirtschaft (oder Circular Economy) ist ein Wirtschaftssystem, das darauf abzielt, den Wert von Produkten, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich zu erhalten, die Abfallproduktion zu minimieren und die Ressourcennutzung zu optimieren. Im Gegensatz zur traditionellen linearen Wirtschaft, die nach dem Prinzip „nehmen, produzieren, verbrauchen, entsorgen“ funktioniert, setzt die Kreislaufwirtschaft auf ein geschlossenes Kreislaufsystem, in dem Ressourcen wiederverwendet, recycelt oder regeneriert werden. Ressourcenschonung: In einer Welt, in der die natürlichen Ressourcen begrenzt sind, hilft die Kreislaufwirtschaft, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und die Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe langfristig zu sichern.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ist ein deutsches Gesetz, das die Kreislaufwirtschaft regelt und die Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen und Abfällen fördert. Es bildet die Grundlage für die Abfallwirtschaft und die Ressourcenschonung in Deutschland und orientiert sich an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft.
L
Lebensmittelrettung bezeichnet die Maßnahmen, die ergriffen werden, um überschüssige oder kurz vor dem Ablaufdatum stehende Lebensmittel zu retten, die ansonsten weggeworfen werden würden. Ziel ist es, diese Lebensmittel entweder an Menschen zu verteilen oder weiter zu verwerten, anstatt sie zu entsorgen. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, sondern auch um den verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen, die in der Produktion von Lebensmitteln stecken. Es gibt bereits viele verschiedene Möglichkeiten Lebensmittel zu retten. Diese sind u.a. Lebensmittelspenden, Lebensmittelrettungsorganisationen (z. B. Foodsharing, Too Good To Go), Apps (z. B. Too Good To Go, Karma) oder auch privates Retten.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), auch bekannt als Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt oder Lieferkettengesetz, ist ein deutsches Gesetz, das Unternehmen verpflichtet, ihre Lieferketten auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltrisiken zu überprüfen und sicherzustellen, dass diese in ihren globalen Geschäftsaktivitäten nicht stattfinden.
Das Gesetz wurde am 11. Juni 2021 vom Deutschen Bundestag verabschiedet und soll dazu beitragen, dass Unternehmen für die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt verantwortlich gemacht werden, auch wenn diese Auswirkungen nicht direkt in ihrem Unternehmen, sondern entlang der gesamten Lieferkette entstehen.
N
Eine nachhaltige Lieferkette bezeichnet ein Netzwerk von Unternehmen und Prozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Prinzipien berücksichtigen, um den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen umweltfreundlich und verantwortungsbewusst zu gestalten. Im Gegensatz zu traditionellen Lieferketten, die oft nur den wirtschaftlichen Profit im Blick haben, fokussiert sich eine nachhaltige Lieferkette auf die Langfristigkeit und Verantwortung in der Produktion und Lieferung von Waren.
Nachhaltige Mode bezeichnet Kleidung und Accessoires, die unter Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Prinzipien produziert werden, um negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft zu minimieren. Ziel ist es, die negativen Folgen der Modeindustrie, die oft mit Überproduktion, Umweltverschmutzung und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen verbunden ist, zu reduzieren. Es ist wichtig, sich vor dem Kauf der Kleidung das Unternehmen hinsichtlich Transparenz und verwendeter Materialien genauer anzuschauen.
Nachhaltiger Konsum bezeichnet das Prinzip des bewussten und verantwortungsvollen Konsumverhaltens, bei dem Verbraucher Produkte und Dienstleistungen auswählen, die umweltfreundlich, sozial gerecht und ökologisch nachhaltig sind. Ziel des nachhaltigen Konsums ist es, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, die Ressourcen effizient zu nutzen und zur Förderung von fairen Arbeitsbedingungen sowie einer guten Lebensqualität für alle beizutragen. Vor jedem Kauf ist es wichtig, die Notwendigkeit des Produktes zu hinterfragen. Erst wenn es unbedingt benötigt wird sollte es gekauft und lange genutzt werden. Es ist auch wichtig, dass das Produkt langlebig ist, so dass kein Wiederkauf nach kurzer Zeit notwendig ist.
Nachhaltigkeitsberichterstattung bedeutet, dass Unternehmen, Organisationen oder Institutionen systematisch Informationen darüber veröffentlichen, wie sie ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung übernehmen. Der Bericht zeigt also transparent, welche Auswirkungen ihre Geschäftstätigkeit auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft hat und welche Maßnahmen sie treffen, um diese nachhaltig zu gestalten.
Nachhaltigkeitsmanagement bezeichnet die systematische Planung, Umsetzung, Steuerung und Kontrolle aller Unternehmensaktivitäten, die auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet sind. Es ist wichtig dabei die drei Säulen – Ökologische, Wirtschaftliche und Soziale Säule im Einklang zu halten, um das Unternehmen langfristig zukunftsfähig zu machen. Dabei spielt die Risikobewertung einzelner Tätigkeit hinsichtlich nachhaltiger Ziele eine große Rolle.
Nachhaltigkeitsmarketing bedeutet, dass Unternehmen ihre nachhaltigen Werte, Produkte und Leistungen aktiv und glaubwürdig vermarkten. Dabei geht es nicht nur darum, ein „grünes Image“ zu zeigen, sondern echte nachhaltige Aktivitäten transparent, authentisch und zielgerichtet zu kommunizieren – und so Kundinnen, Partnerinnen und Investor*innen für sich zu gewinnen. Nachhaltigkeitsmarketing hat sehr viel mit Informationsaufbereitung und Aufklärung hinsichtlich Materialien, Produktion, etc. zu tun.
Nachhaltigkeitsstandards sind Richtlinien, Normen oder Zertifizierungen, die Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen in Bezug auf ihre ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen bewerten und vergleichbar machen. Sie legen fest, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit etwas als „nachhaltig“ gelten darf – und sorgen damit für Transparenz, Glaubwürdigkeit und Orientierung für Verbraucher*innen, Unternehmen und Investoren. Diese Standards sollten von übergeordneten Stellen definiert und veröffentlicht sein. Teilweise werden von Unternehmen eigene Standards definiert, welche keiner Prüfung unterzogen wurden (siehe „Greenwashing“).
Eine Nachhaltigkeitsstrategie ist ein geplanter Fahrplan, wie ein Unternehmen, eine Organisation oder eine Institution Nachhaltigkeit systematisch in ihre Ziele, Prozesse und Entscheidungen integrieren will. Sie zeigt auf, wie ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung konkret übernommen wird. Für den jeweiligen Bereich, für den eine Strategie definiert werden soll, ist es wichtig die Vision, Ziele, Maßnahmen und Indikatoren, mit denen Nachhaltigkeit langfristig und wirksam im Unternehmen oder in der Organisation verankert wird, zu beschreiben. Dabei können folgende Fragen beantwortet werden: Wo stehen wir heute? Wo wollen wir in Sachen Nachhaltigkeit hin? Wie erreichen wir das? Diese Fragen können in Strategie- und Vision-Workshops gemeinsam bearbeitet werden.
Das NKWS steht für Nationales Kompetenzzentrum für nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Stadtentwicklung. Es ist eine zentrale Anlaufstelle in Deutschland für Information, Beratung und Vernetzung rund um nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Stadtentwicklung. Es unterstützt Unternehmen, Kommunen und Initiativen dabei, Nachhaltigkeitsprojekte zu entwickeln und umzusetzen. Schwerpunkt ist die Förderung von Wissen, die Praxisberatung und der Transfer von Best Practices (also bewährten Methoden und Beispielen). Das NKWS spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung nationaler und europäischer Nachhaltigkeitsziele (z. B. Agenda 2030, Green Deal, Kreislaufwirtschaft).
Die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) ist eine EU-Richtlinie, die bestimmte große Unternehmen verpflichtet, nichtfinanzielle Informationen offenzulegen – also Angaben zu Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung (kurz: ESG-Themen). Es ist die Vorgängerregelung der CSRD.
Ö
Eine Ökobilanz – auch bekannt als Life Cycle Assessment (LCA) – ist eine systematische Analyse der Umweltauswirkungen eines Produkts, Prozesses oder einer Dienstleistung über dessen gesamten Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, Nutzung bis hin zur Entsorgung oder Wiederverwertung, hinweg. Es wird herausgestellt, wie „umweltfreundlich“ ein Produkt wirklich ist – von der Wiege bis zur Bahre („cradle to grave“)? Die fünf Phasen der LCA sind 1. Rohstoffgewinnung (z. B. Abbau von Metallen, Holz, Erdöl), 2. Produktion (Energie, Materialien, Emissionen), 3. Transport (Lieferketten, Logistik), 4. Nutzung (z. B. Stromverbrauch, Wartung) und 5. End-of-Life (Recycling, Verbrennung, Deponie).
Ökodesign (auch: Eco Design, umweltgerechtes Design oder nachhaltiges Produktdesign) bezeichnet einen Gestaltungsansatz, bei dem bereits in der Produktentwicklung systematisch Umweltaspekte berücksichtigt werden – über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Ökodesign ist somit die Gestaltung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen mit dem Ziel, negative Umweltauswirkungen zu minimieren und Ressourcen effizient zu nutzen, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung oder Wiederverwendung.
In der EU gibt es die Ökodesign-Richtlinie (2009/125/EG) – Sie verpflichtet Hersteller, bei energieverbrauchsrelevanten Produkten Mindestanforderungen an Umweltleistung einzuhalten. Die Richtlinie ist Teil der EU-Strategie für Circular Economy und des Green Deals.
Ökoeffektivität ist ein Konzept aus der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung, das darauf abzielt, positive Umweltwirkungen zu maximieren, anstatt lediglich negative zu minimieren.
Der Begriff steht im Gegensatz zur Ökoeffizienz, bei der es primär um „weniger Schaden“ geht. Mit Ökoeffektivität wir die Frage beantwortet, wie ein Produkt oder Prozess von Anfang an so gestaltet werden kann, dass er der Umwelt nützt. Der zentrale Gedanke ist dabei nicht nur „weniger schlecht“, sondern „richtig gut“ zu agieren. Statt Emissionen oder Müll zu reduzieren, sollen Produkte so gestaltet sein, dass sie z. B. vollständig biologisch abbaubar sind; Ressourcen regenerieren, nicht nur verbrauchen; energiepositiv sind (mehr Energie erzeugen als verbrauchen) und zur Biodiversität beitragen.
Ökoeffizienz ist ein Konzept, das darauf abzielt, wirtschaftlichen Erfolg und ökologische Verantwortung miteinander zu verbinden. Es bedeutet, mehr Nutzen mit weniger Umweltbelastung zu schaffen. Es beschreibt somit das Verhältnis von ökologischem Aufwand (z. B. Energie, Rohstoffe, Emissionen) zu ökonomischem Nutzen (z. B. Produkt, Dienstleistung, Umsatz). Ziel ist es, Umweltbelastungen pro erzeugter Leistungseinheit zu minimieren. Dies kann durch die Steigerung der Ressourceneffizienz (weniger Material & Energie je Produkt), Reduktion der Emissionen & Abfälle oder durch Einsparung von Kosten durch Umweltschutzmaßnahmen erreicht werden.
Ökomarketing – auch bekannt als Green Marketing oder nachhaltiges Marketing – bezeichnet alle Marketingmaßnahmen, die gezielt die Umweltfreundlichkeit oder soziale Verantwortung eines Unternehmens, Produkts oder einer Dienstleistung kommunizieren und fördern. Siehe dazu auch die Erklärung zu Nachhaltigkeitsmarketing.
Ökomodulation ist ein umweltpolitisches Instrument, das insbesondere im Rahmen der Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) eingesetzt wird. Ziel ist es, Unternehmen durch finanzielle Anreize dazu zu bewegen, umweltfreundlichere Produkte und Verpackungen zu gestalten. Es bedeutet, dass die Abgaben oder Gebühren, die Hersteller im Rahmen der EPR (z. B. für Verpackungen, Elektrogeräte, Batterien) zahlen müssen, abhängig vom ökologischen Profil des Produkts gestaffelt werden. Umweltfreundlichere Produkte = niedrigere Gebühren, Umweltschädlichere Produkte = höhere Gebühren.
P
Die Planetaren Grenzen (englisch: Planetary Boundaries) sind ein wissenschaftliches Konzept, das die ökologischen Belastungsgrenzen der Erde beschreibt. Es zeigt auf, in welchen Bereichen die Menschheit die Umwelt so stark beeinflusst, dass dadurch das stabile Erdsystem gefährdet wird – und somit auch die Lebensgrundlage der Menschheit selbst. Laut aktuellen Studien (Stand 2023) sind 6 von 9 planetaren Grenzen bereits überschritten.Das bedeutet, die Menschheit lebt über ihre ökologischen Verhältnisse hinaus und bringt das Erdsystem aus dem Gleichgewicht. Die 9 Planetaren Grenzen sind: 1 Klimawandel (Überschritten), 2 Biosphären-Integrität -Artenvielfalt (Überschritten), 3 Landeinsatzveränderung, z. B. Abholzung (Überschritten), 4 Süßwassernutzung (Überschritten), 5 Stickstoff- und Phosphorkreisläufe (Nährstoffeinträge) (Überschritten), 6 Atmosphärische Aerosole (Luftverschmutzung) (Unsicher), 7 Ozeanversauerung (Annäherung), 8 Chemische Verschmutzung (Novel Entities, z. B. Mikroplastik, PFAS) (Überschritten), 9 Ozonschicht (Innerhalb der Grenze)
Die planetaren Grenzen sind wichtig, da diese objektiv messbare ökologische Kipppunkte aufzeigen, Orientierung für globale Umweltpolitik und Unternehmensverantwortung geben und helfen, die planetaren Lebensgrundlagen langfristig zu sichern.
Die Entwicklung von Produkten, die für eine Wiederverwendung, Reparatur oder Recycling optimiert sind.
Primärrohstoffe sind natürliche, unbearbeitete Rohstoffe, die direkt aus der Natur gewonnen werden – also erstmals in den Wirtschaftskreislauf eingebracht werden. Sie stehen am Anfang der Wertschöpfungskette. Diese Rohstoffe wurden noch nie benutzt oder recycelt. Sie stammen aus der Erde (z. B. Erze, Erdöl, Kohle), der Natur (z. B. Holz, Wasser, Pflanzen) oder aus der Landwirtschaft (z. B. Baumwolle, Getreide).
R
Recycling ist der Prozess der Wiederverwertung von Abfällen, bei dem aus alten Materialien neue Rohstoffe oder Produkte entstehen. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, Abfälle zu vermeiden und die Umweltbelastung zu reduzieren. Nur werkstoffliches und rohstoffliches Recycling gelten im engeren Sinne als Recycling, energetische/thermische Nutzung (Verbrennen) zählt offiziell zur Verwertung, aber nicht zum echten Recycling. Herausforderungen im Recycling sind vermischte oder verunreinigte Abfälle, was das Recycling erschwert. Materialien sollten daher sortenreine gesammelt und recycelt werden. Durch das Recycling nimmt oft das Material an Qualität ab (Downcycling). Ob ein Material recyclingfähig ist, hängt stark vom Design des Produkts ab. Deshalb ist „Design for Recycling“ (Recyclinggerechtes Design) ein wichtiges Konzept.
Resilienz innerhalb der Kreislaufwirtschaft beschreibt die Fähigkeit von Wirtschaftssystemen, stabil, anpassungsfähig und widerstandsfähig gegenüber äußeren Störungen zu bleiben – durch zirkuläre Prinzipien wie Wiederverwendung, Reparatur, Recycling und nachhaltiges Design. Durch geschlossene Materialkreisläufe, lokale Versorgung, Diversifikation und Ressourceneffizienz ist ein Unternehmen in der Lage, Krisen wie Rohstoffknappheit, Lieferkettenprobleme oder ökologische Krisen besser zu überstehen.
Ressourceneffizienz bezeichnet den optimalen Einsatz von Ressourcen, bei dem möglichst wenig Rohstoffe, Energie und Wasser verbraucht werden, um ein Produkt oder eine Dienstleistung zu produzieren – und dabei Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz miteinander kombiniert werden. Dies bedeutet, dass ein höherer Output erreicht wird, ohne den Verbrauch von Rohstoffen und Energie unnötig zu steigern oder die Umwelt zu belasten. Mit Ressourceneffizienz wird nicht nur die wirtschaftliche Effizienz erhöht, sondern auch zum Schutz der Umwelt beigetragen. Sie hilft, die planetaren Grenzen zu wahren und die Kreislaufwirtschaft zu stärken.
Ressourcenschonung bezeichnet den verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen, um deren Verbrauch zu minimieren und deren Erhaltung zu sichern. Ziel ist es, die Belastung der Umwelt zu reduzieren, Ökosysteme zu schützen und künftige Generationen mit den benötigten Ressourcen zu versorgen. Der Unterschied zwischen Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz ist, dass Ressourcenschonung sich auf die Minimierung des Gesamtverbrauchs und der Abfallproduktion fokussiert. Ressourceneffizienz zielt jedoch darauf ab, den Verbrauch der verfügbaren Ressourcen für eine bestimmte Leistung zu optimieren (z. B. weniger Material und Energie für die gleiche Menge an Produkten). In gewisser Weise kann Ressourcenschonung als übergeordneter Begriff gesehen werden, der sowohl Ressourceneffizienz als auch Abfallvermeidung umfasst.
Rezyklat (auch Recyclingmaterial oder recyceltes Material genannt) bezeichnet Materialien, die aus abfallenden Produkten oder Nebenprodukten durch Recyclingprozesse zurückgewonnen und wiederverwendet werden. Es ist somit ein Sekundärrohstoff, der aus dem Recycling von Abfallstoffen (z. B. Papier, Kunststoff, Glas, Metall) gewonnen wurde und wieder für die Herstellung von neuen Produkten verwendet wird. Es handelt sich dabei um Materialien, die nicht neu abgebaut oder produziert werden müssen, sondern aus abgeschlossenen Kreisläufen stammen. Es gibt das Primär-Rezyklat und das Sekundär-Rezyklat. Das Primär-Rezyklat ist Material, das aus neuen Recyclingprozessen stammt, in denen Abfälle oder Produktrückstände wiederverwendet werden (Beispiel: Recyceltes Papier aus Altpapier). Beim Sekundär-Rezyklat handelt es sich um Material, das aus dem Recycling von gebrauchten Produkten stammt, die nicht unbedingt mehr in ihrer ursprünglichen Form verwendet werden (Beispiel: Recyceltes PET aus alten Plastikflaschen).
S
Sekundärrohstoffe (auch Recyclingstoffe genannt) sind Rohstoffe, die nicht aus neuem Material (Primärrohstoff) gewonnen werden, sondern aus Abfällen oder Altmaterialien durch Recyclingprozesse. Diese Materialien werden wiederverwendet, um neue Produkte oder Bauteile zu erstellen und helfen, die Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen zu reduzieren.
Die Sustainable Development Goals (SDGs), zu Deutsch Ziele für nachhaltige Entwicklung, sind eine Sammlung von 17 globalen Zielen, die von den Vereinten Nationen (UN) im Jahr 2015 im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet wurden. Diese Ziele sollen bis zum Jahr 2030 eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt fördern. Sie zielen darauf ab, die Armut zu bekämpfen, die Ungleichheit zu verringern und die Umwelt zu schützen.
Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) ist eine EU-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088), die darauf abzielt, mehr Transparenz darüber zu schaffen, wie nachhaltig Finanzprodukte und -dienstleistungen sind. Sie ist ein zentrales Element der EU-Nachhaltigkeitsstrategie im Finanzbereich und trat am 10. März 2021 in Kraft. Ziel ist es, Greenwashing zu verhindern, vergleichbare Informationen für Anleger zu schaffen, die Transparenz über Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen in Finanzprodukten zu verbessern und nachhaltige Investitionen zu fördern.
T
In Scope 1, 2 und 3 wird der Carbon Footprint nach dem Greenhouse Gas Protocol eingeteilt. Scope 1 sind die direkten Emissionen. Emissionen, die direkt aus Quellen stammen, die ein Unternehmen selbst besitzt oder kontrolliert, wie z. Bsp. Emissionen aus firmeneigenen Fahrzeugen, Heizungen und Generatoren im eigenen Gebäude, Produktionsprozesse, bei denen Treibhausgase freigesetzt werden.
Zu Scope 2 gehören die indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie. Es sind die Emissionen, die durch die Erzeugung von eingekaufter Energie (z.B. Strom, Wärme, Dampf oder Kühlung) entstehen, wie bspw. Stromverbrauch im Büro oder in der Fabrik, Fernwärme oder eingekaufte Kühlung. Es also alles was man durch Energieverbrauch verursacht, aber nicht selbst erzeugt. Der Scope 3 betrachtet alle weiteren indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Alle anderen indirekten Emissionen, die durch Aktivitäten eines Unternehmens entstehen, aber außerhalb des eigenen Unternehmens liegen. Diese können sein: Geschäftsreisen (Flüge, Bahnreisen), Pendeln der Mitarbeitenden, Herstellung von Rohstoffen und Vorprodukten, Transport und Logistik durch Dritte, Nutzung und Entsorgung der verkauften Produkte, Lieferkette (Lieferantenemissionen). Dieser Scope zeigt oft der größten Teil des gesamten CO₂-Fußabdrucks. Jedoch ist dieser am komplexesten in der Messung.
Die Triple Bottom Line (TBL) ist ein Konzept zur Bewertung der nachhaltigen Leistung eines Unternehmens – und zwar nicht nur anhand finanzieller Kennzahlen, sondern auch unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten. Es wird auch als das Drei-Säulen-Modell oder „People, Planet, Profit“ bezeichnet. Dies ist die Erweiterung der klassischen betriebswirtschaftlichen Erfolgsrechnung (die „Bottom Line“ im Sinne des Nettogewinns) um zwei weitere Dimensionen – People (Soziale Verantwortung): Auswirkungen auf Mitarbeitende, Kund*innen, Gemeinschaften, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, faire Löhne etc.; Planet (Ökologische Verantwortung): Ressourcenschonung, Emissionen, Abfallvermeidung, Energieverbrauch, Umweltschutz, Biodiversität etc. und Profit (Ökonomische Verantwortung): Nachhaltiger Unternehmenserfolg, faire Geschäftspraktiken, wirtschaftliche Stabilität, Innovationen etc. Wie bereits im Thema Nachhaltigkeitsmanagement beschrieben sind die drei Säulen der Kern jeder nachhaltigen Unternehmensaktion.
U
Das Umweltinformationsgesetz (UIG) ist ein deutsches Gesetz, das den freien Zugang zu Umweltinformationen regelt. Es setzt die EU-Richtlinie 2003/4/EG über den Zugang der Öffentlichkeit zu Umweltinformationen um und ist ein zentrales Element für mehr Transparenz im Umweltschutz. Das UIG soll sicherstellen, dass alle Personen das Recht haben, Zugang zu Informationen zu erhalten, die sich auf die Umwelt beziehen. Es stärkt somit die Beteiligung der Öffentlichkeit an Umweltentscheidungen und fördert die demokratische Kontrolle staatlicher und wirtschaftlicher Akteure im Umweltbereich.
Ein Umweltmanagementsystem (UMS) ist ein organisatorisches Rahmenwerk, mit dem Unternehmen oder Organisationen ihre Umweltauswirkungen systematisch erfassen, steuern und verbessern. Ziel ist es, Umweltschutz in betriebliche Abläufe zu integrieren, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung zu erreichen. Das UMS basiert meist auf dem PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act). 1. Plan: Umweltaspekte analysieren, Ziele und Maßnahmen festlegen, 2. Do: Maßnahmen umsetzen, 3. Check: Ergebnisse überwachen und dokumentieren und 4. Act: Prozesse verbessern, ggf. korrigieren und anpassen.
Upcycling ist ein Konzept der Wiederverwertung, bei dem Abfallprodukte oder scheinbar nutzlose Materialien in neue, hochwertige Produkte umgewandelt werden. Im Gegensatz zum Recycling, bei dem Materialien oft in einen minderwertigeren Zustand überführt werden (Downcycling), steht beim Upcycling die Wertsteigerung im Mittelpunkt.
Z
Zero Waste (auf Deutsch: Null Müll) ist ein ganzheitliches Konzept mit dem Ziel, Abfall komplett zu vermeiden – durch ein bewusstes Design von Produkten, Prozessen und Lebensstilen, die darauf abzielen, alle Materialien wiederzuverwenden, zu recyceln oder kompostierbar zu machen. Es ist sowohl eine Philosophie als auch eine praktische Strategie für Umweltschutz, Ressourcenschonung und nachhaltigen Konsum.